Granit und Marmor sind nicht nur im Haus – als Küchenarbeitsplatte, Waschtisch oder Fliesen – ein beliebtes und zeitloses Baumaterial. Auch für den Garten ist Naturstein hervorragend geeignet. Dabei vereint er praktische Vorteile mit Ästetik und Charakter. Naturstein, und vor allem Granit, ist ein Inbegriff für Langlebigkeit und Unvergänglichkeit im Landschaftsbau. Schon vor 2000 Jahren wurden römische Straßen mit Granit gepflastert – und haben zum Teil bis heute überdauert. Statuen und andere dekorative Objekte sind ebenfalls bis heute erhalten geblieben. Dabei kann Naturstein bei der Gartengestaltung sehr vielfältig und unkompliziert eingesetzt werden. Als natürliches Baumaterial kann er nahezu überall verwendet werden, ohne unpassend oder störend zu wirken. Als Bodenbelag oder Bodenplatten kann Naturstein – je nach Oberflächenbearbeitung – elegant oder rustikal, modern oder naturnah wirken. Als Wegbegrenzung oder Einfriedung passt sich Naturstein sehr schön in fast jede Umgebung ein. Und Skulpturen und dekorative Objekte aller Art aus Naturstein sind heute zu erschwindlichen Preisen im Fachhandel erhältlich. Oberflächen von Naturstein im GartenDie Naturstein-Oberfläche ist bei Einsatz im Garten oft nicht poliert, sondern eher grob gearbeitet, um rutschhemmend zu wirken. Sie kann geschliffen sein oder gebrochen, sandgestrahlt, geflammt oder einfach gesägt. Obwohl es für den Einsatz im eigenen Garten keine genormten Vorschriften gibt was Rutschfestigkeit der Naturstein-Oberfläche angeht, so empfieht es sich, auf polierte Naturstein-Oberflächen weitgehend zu verzichten. Diese können durch Wasser – etwa bei Regen, Schnee oder durch den Rasensprenger – zu einer Rutschbahn werden. Vor allem dann, wenn man nicht mit einer plötzlich glatten Oberfläche rechnet. Der Verzicht auf polierte Oberflächen bedeutet aber auch, dass der Naturstein unter Umständen anders aussieht als die polierte Variante. Bevor also eine Kaufentscheidung getroffen wird, sollte man sich unbedingt ein Muster des Steins mit der letztlich gewählten Oberflächenbearbeitung ansehen. Zu beachten ist, dass so mancher Naturstein, der poliert beeindruckend aussieht, ohne Politur seinen Glanz und seine Ausstrahlung verliert – und manchmal nur noch wie Beton wirkt. Andererseits gibt es auch solche Natursteine, die erst mit rauher Oberfläche wirklich beeindruckend wirken. Geschliffene Oberflächen haben den Vorteil, dass sie relativ einfach herzustellen sind. Hierbei wird ähnlich vorgegangen wie beim Polieren eines Natursteins, nur wird ein wesendlich gröberes Korn benutzt als bei der Politur. Die geschliffene Oberfläche wirkt matt und weniger farbig. Oft ist es aber noch möglich, die Struktur des Steins zu erkennen. Mit ein wenig Wasser sieht der Naturstein dann fast wie poliert aus. Eine geschliffene Oberfläche ist gleichmäßig und trotzdem rutschhemmend. Daher ist sie empfehlenswert für den Einsatz als Bodenbelag bei Gartenwegen und Terassen. Gebrochene oder grob behauene Naturstein-Oberflächen eignen sich kaum für den Einsatz als Bodenbelag. Sie sind eher etwas für rustikale Wände oder Wegbegrenzungen. Beim Flammen wird die geschliffene Granit-Oberfläche für kurze Zeit einer großen Hitze ausgesetzt. Die verschiedenen Bestandteile, aus denen Granite zusammengesetzt sind, dehnen sich unter der Hitze jedoch unterschiedlich stark aus, wodurch vor allem die härteren Bestandteile herausgelöst (herausgesprengt) werden. Geflammter Granit hat eine leicht unebene (hügelige) Oberfläche, die aber trotzdem oft die Struktur und Farbe des Steins sehr gut erkennen lässt. Eine geflammte Granit-Oberfläche eignet sich sehr gut für Gartenwege und Terassen, allerding können die leichten Unebenheiten eventuell unangenehm sein, wenn man keine Schuhe trägt. Gartenwege und nasser NatursteinEine neuere Form der Obenflächenbehandlung von Naturstein ist das Lasern. Diese Methode ist relativ teuer und vor allem für den professionellen Bereich, in Büros und anderen öffentlichen Gebäuden gedacht. Mit einem Laser werden hierbei in die fertig polierte Natursteinoberfläche kleine Löcher geschossen von nur wenigen zehntel Millimeter Durchmesser und Tiefe. Die Löcher sind mit dem bloßen Auge zwar kaum sichtbar, haben aber dennoch eine rutschhemmende Wirkung. Ebenfalls eine relativ neue Methode der Oberflächenbehandlung von Naturstein ist das Verfahren mit einem Hochdruck-Wasserstrahl. Hierbei wird die gesägte oder geschliffene Oberfläche des Natursteins mit einem Hochdruck-Wasserstrahl beschossen, durch den die weicheren Bestandteile der Natursteinoberfläche herausgespühlt werden. Es entsteht eine rauhe, leicht hügelige Oberfläche — vom Aussehen ähnlich der geflammten Naturstein-Oberfläche. Im Vergleich zur geflammten Oberfläche hat diese Methode jedoch einen wichtigen Vorteil: Während beim Flammen vor allem harte Quartze aus der Natursteinoberfläche herausgesprengt werden, sind es beim Beschuss mit einem Hochdruck-Wasserstrahl ausschließlich die weicheren Bestandteile des Granits, die verschwinden. So behandelte Natursteinoberflächen sind daher wesentlich langlebiger in ihrer Rutschfestigkeit im Vergleich zu geflammten Natursteinen. |